Freitag, November 8, 2024
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Stadt Frankfurt – deutliche Untersterblichkeit in 2020

Im Jahr 2020 sind inklusive des Monats Dezember 5.500 Einwohner der Stadt Frankfurt gestorben, das sind 399 weniger als im Jahr 2019 und 366 weniger im Vergleich zum Sterbedurchschnitt der letzten sechs Jahre.

Die FAZ läßt es in ihrem Bericht vom 6. Januar 2020 allerdings so klingen, als gäbe es eine Übersterblichkeit von 60 Personen in der Stadt Frankfurt.

Ausweislich der „Tabelle Gestorbene in Hessen in den Jahren 2015 bis 2019 nach Verwaltungsbezirken und Monaten“ des hessischen Statistikamts waren in der Stadt Frankfurt die Sterbezahlen in den letzten fünf Jahren wie folgt: 6171 (2015), 5612 (2016), 5988 (2017), 6031 (2018), 5899 (2019). Durchschnittlich sind in Frankfurt im Zeitraum 2015-2020 pro Jahr 5.866 Personen verstorben.

Daraus ergibt sich eine Untersterblichkeit der Anzahl der im Jahr 2020 Gestorbenen von 5.500 gegenüber allen Vorjahren bis zurück ins Jahr 2015 von 112 (2016), 488 (2017), 531 (2018), 399 (2019). Gegenüber der durchschnittlichen Todesrate liegt das Jahr 2020 damit um 366 Personen zurück.

Die von der FAZ vermeldeten 7.596 Tote inkludieren, wie die FAZ in ihrem Artikel selbst einräumt ca. ein Drittel Verstorbene, die zwar in Frankfurt gestorben sind aber im Frankfurter Umland einwohneramtlich gemeldet waren. Konkret sind dies 2.096 Personen, wie 2020News bei der heutigen Nachfrage beim Standesamt Frankfurt erfahren hat. Für die Gesamtanzahl der Einwohner der Stadt Frankfurt und ihr Umland, die in 2020 in der Stadt Frankfurt verstorben sind, hat das Amt die vermeldete leichte „Übersterblichkeit“ von 60 Personen gegenüber dem Vorjahr bestätigt.

Allein das natürliche Sterbegeschehen der ca. 750.000 Einwohner zählenden Stadt Frankfurt weist in den Jahren 2015-2020 allerdings eine Schwankungsbreite von 531 Personen aus (5.500 im Jahr 2020 – 6.171 im Jahr 2015).

Laut Tabelle sind Stand 6. Januar 2020 in Hessen, das ca. 6, 5 Millionen Einwohner zählt, seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.095 Personen als in Zusammenhang mit COVID-19 verstorben erfasst worden. Für die Stadt Frankfurt sind dies 373 Personen.

Die Pandemie hat damit ganz offenbar die Sterbezahlen in der Stadt Frankfurt nicht in die Höhe getrieben. Selbst wenn die Zahlen noch vorläufig sind, ist auch für die zweite Welle erheblich Luft nach oben, um allein den Jahresdurchschnitt des natürlichen Sterbegeschehens zu erreichen. Dazu müßten in Frankfurt nun – ganz überraschend – noch 366 Tote (wegen aller möglichen Todesursachen) bis zum Jahresende 2020 hinzu zu erfassen sein.

Die Berichterstattung der FAZ ist insoweit bemerkenswert, als sie die „Übersterblichkeit“ für die Stadt Frankfurt und ihr Umland, so gering sie auch sein mag, nicht im Kontext des lokalen, normalen und natürlich schwankenden Sterbegeschehens darstellt.

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