Dienstag, April 30, 2024
LänderberichteDeutschlandKinder sind keine Pandemietreiber, T-Zellimmunität schützt

Kinder sind keine Pandemietreiber, T-Zellimmunität schützt

Eine neue Studie aus Baden-Württemberg hat 2482 Kinder unter 10 Jahren und deren Eltern am Ende der ersten Welle (22. April – 15. Mai 2020) auf Antikörper spezifisch gegen SARS-CoV-2 untersucht. Diese Antikörper sind ein guter Spiegel dafür, wie viele Personen sich im Laufe dieser Welle mit Sars-CoV-2 infiziert hatten, selbst wenn sie symptomlos geblieben sind.

Das Ergebnis: Nur 1,8% aller Erwachsenen hatten Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut und nur 0,6 Prozent der Kinder. 94,3 Prozent der gefundenen Antikörper waren neutralisierend für das Virus, d.h. die bereits durchgemachte Infektion mit harmlosen Corona-Viren lieferte einen hohen Schutz vor Neuinfektionen. Nur 0,04 Prozent der Testteilnehmer waren zur Zeit der Blutabnahme positiv auf SARS-CoV-2 im Nasen-Abstrich.

Die Ausbreitung von SARS-CoV-2 in der Bevölkerung in Baden-Württemberg im Rahmen der ersten „Welle“ war damit gering. Die behauptete extreme Ansteckungsgefahr besteht daher in Bezug auf SARS-CoV-2 nicht.

Ein Grund dafür kann die T-Zellimmunität sein, den viele Menschen gegen die Spezies Corona-Virus ohnehin schon aufgebaut haben. Es gibt bei 20-50 Prozent der Menschen, wie verschiedene Untersuchungen belegen, bereits eine T-Zellimmunität gegen SARS-CoV-2 schon aus Vorjahren. Die Antikörper, die im Rahmen einer normalen Coronavirus-Erkältungskrankheit gebildet wurden, helfen auch gegen SARS-CoV-2, so wird vermutet. Das ist wohl auch der Hauptgrund, dass bis zu 85 Prozent der Testpositiven nicht einmal merken, dass sie „infiziert“ sind, bis sie positiv getestet werden. 

Prof. Christian Drosten hatte die T-Zellimmunität gegen SARS-CoV-2 bereits im April 2020 in einer Studie bei 35 Prozent gesunder Blutspender nachgewiesen.

Weiteres wichtiges Ergebnis der Studie aus Baden-Württemberg: Kinder haben nicht zur Ausbreitung der Pandemie beigetragen.

Zum gleichen Ergebnis kommt Prof. Johannes Hübner vom Haunerschen Kinderspital am Klinikum der Universität München. RLT2 teilt er mit: „Aus meiner Sicht glaube ich, dass man die Grundschulen im Moment sicher aufmachen könnte. Je kleiner die Kinder sind, desto geringer das Risiko, dass sie das Virus übertragen.“

Prof. Hübner ist in die Covid-Kids-Bavaria-Studie eingebunden, die seit Monaten die Bedeutung der Kinder für die Ausbreitung von SARS-CoV-2 untersucht. Studienergebnisse scheinen bereits vorzuliegen, sind jedoch von den Wissenschaftlern bislang nicht veröffentlicht worden.

Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion hat am 02. Februar 2021 nun eindringlich die Veröffentlichung dieser wichtigen Daten gefordert.

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