In Sachsen haben die Krematorien derzeit viel zu tun, an einem Übermass an Corona-Toten liegt es nicht. RTL hat die Szenen aus einem Interview mit einem Bestattungsunternehmen in Meissen so geschnitten, dass daraus der Eindruck entsteht, bei den Toten handele es sich vor allem um Corona-Tote.
Reitschuster zeigt das gesamte Interview mit einem der Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens, auch die Szenen, die es nicht in die Nachrichten geschafft haben.
„In der einen Woche ein bisschen mehr Corona, in der anderen ein bisschen weniger“, so der Bestatter. Ein bis zwei Drittel seien keine Corona-Toten, sondern andere Sterbefälle, die schließlich bei ihm im Krematorium in Meißen landeten: „Nicht überall, wo auf dem Totenschein Corona drauf steht, ist auch Corona drin.“ Von Pflegern in Altenheimen wisse er, dass auch Verstorbene, die nur in Kontakt mit positiv an Corona getesteten Menschen gestanden haben, selbst aber kein Corona haben, als Corona-Tote erfaßt würden.
Ein MDR-Artikel mit Aussagen der Landesinnung der Bestatter zur Lage bestätigt die Aussagen des Mitarbeiters: Die wahren Ursachen der Überlastung liegen zum einen in der Saisonalität zu finden sind – Totenscheine werden wegen geschlossenen Standesämtern über den Jahreswechsel verspätet ausgestellt. Zum anderen aber vor allem an den geschlossenen Grenzen zu den Nachbarländern Polen und Tschechien.