Samstag, April 27, 2024
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Was ist los in Zittau?

Laut den offiziellen Quellen entwickelt sich Zittau immer mehr zu einem zweiten Bergamo. Tote, sich stapelnde Särge, die Bilder gleichen sich. Bei näherem Hinsehen zeigen sich jedoch Umstände, die vermuten lassen, dass es sich bei der Ausrufung von Zittau zum angeblichen Corona-Hotspot ähnlich wie bei Bergamo vor allem um eine Polit- und Medienkampagne handeln könnte. Von Bergamo wissen wir inzwischen, dass gesundheitspolitische Fehlentscheidungen wie die Ausgabe eines schadenstiftenden Behandlungsprotokolls sowie die Verlagerung einer Vielzahl von Patienten aus den Krankenhäusern in Altenheime bei gleichzeitigem Wegbrechen des vor dem Lockdown in ihre Heimatländer fliehenden Pflegepersonals Hauptursachen des Sterbens waren. In Zittau könnte es sich möglicherweise sogar um eine reine Kampagne ohne wesentlich erhöhtes Sterbegeschehen handeln, wie ein Blick in die Statistik nahelegt.

Wie der offiziellen Corona-Sterbestatistik des Kreises Görlitz zu entnehmen ist, sind in der circa 25.000 Einwohner zählenden Kleinstadt Zittau seit Beginn der Pandemie im März 2020, also innerhalb von neun Monaten, nur 49 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben (Stand 27. Dezember 2020).

Die behauptete Übersterblichkeit von 156 Personen seit Oktober 2020 kann daher mit Corona allenfalls nur sehr bedingt erklärt werden, allein schon, weil nicht davon auszugehen ist, dass die 49 Personen alle im letzten Vierteljahr verstorben sind. Zu dieser Erkenntnis passt, dass in Zittau vom 26. auf den 27. Dezember 2020 lediglich zwei Personen an oder mit Corona verstorben sind.

Statistisch auffällig ist eine mit 625 relativ hohe Anzahl an „aktiven Fällen“ in Zittau. Diese Zahl hat jedoch wenig Aussagekraft, weil sie nicht mit einem hohen Ausmass an schwerem Krankheitsgeschehen korreliert.

Im gesamten Kreis Görlitz mit 252.725 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) und 4735 „aktiven Corona-Fällen“ (Stand 27. Dezember 2020) werden ausweislich der Statistik derzeit lediglich 234 Menschen in Zusammenhang mit Corona stationär in den Kliniken des Landkreises Görlitz behandelt. Nur 30 davon benötigten am 27. Dezember 2020 eine intensivmedizinische Betreuung. Schwer nachvollziehbar mit Blick auf dieses sehr überschaubare Coronavirus-Geschehen erscheint vor diesem Hintergrund die Äußerung von Oberbürgermeister Thomas Zenker gegenüber dem MDR: „Angesichts der Situation in den Krankenhäusern um uns herum ist absehbar, dass da noch mehr Tote auf uns zukommen“.

Die sich stapelnden Särge müssen also andere Ursachen als Corona haben. 2020News hat dazu folgende Hinweise erhalten:

  • – Die Bevölkerung in Zittau ist die älteste in Deutschland, so dass ein zufälliges altersbedingtes Sterbegeschehen zu einer Kumulierung von Todesfällen im fraglichen Zeitraum führen mag.
  • – Durch die Schliessung der Grenzen ist die sonst beliebte, weil kostengünstigere Einäscherung in nahegelegenen tschechischen Krematorien nicht mehr möglich; das lokale Krematorium ist daher überlastet, so dass sich Wartezeiten ergeben.
  • – Es wurde Personal aus dem Standesamt abgezogen, um im Gesundheitsamt auszuhelfen. Daher soll die Ausstellung eines Todesscheins nun circa zehn statt fünf Tage dauern, weshalb die Toten nicht sofort einer Einäscherung zugeführt werden können.

Möglicherweise spielen auch politische Motive eine Rolle bei der Entwicklung von Zittau zum medialen Corona-Hotspot. Zenker wurde 2015 als europafreundlicher Kommunalpolitiker im Wahlkreis von Ministerpräsident Kretschmar zum Oberbürgermeister gewählt. Zwei Jahre später verlor Kretschmer den Wahlkreis an die AfD, die jetzt die Coronamaßnahmen kritisiert. Zenker positioniert sich mit seinem Hilferuf gegen die AfD-Konkurrenz im Kreis und zeigt zugleich vor seiner außergewöhnlich alten Einwohnerschaft Flagge. Zenker ist sehr ambitioniert, wie die Bewerbung Zittaus zur Kulturhauptstadt und von ihm angestossene Wirtschaftsförderungsmassnahmen zeigen. Möglicherweise nutzt er die Corona-Chance, sich gegenüber Kretschmar als engagierter Partner des Corona-Regimes zu profilieren.

Anwaltliche Presseanfragen beim sächsischen Sozialministerium zu den Todesursachen der in den letzten zwei Monaten in den Heimen und Krankenhäusern verstorbenen Personen laufen.

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