Donnerstag, April 25, 2024
GesundheitDas Wunder von Madrid ist keines

Das Wunder von Madrid ist keines

In Madrid ist fast Business as usual. Offene Restaurants, Leben auf der Straße, volle Bars.

Die über einen Zeitraum von 14 Tagen ermittelte Fallzahl (sog. 14-Tage-Inzidenz) liegt mittlerweile unter der von Berlin und anderen europäischen Hauptstädten. Waren es Ende September noch 784 Infektionen pro 100.000 Einwohner sind es am 6. November 2020 nur noch 364.

Der Stimmenchor der klassischen Presseorgane spricht von Erfolgen der Massnahmenpolitik der spanischen Regierung: gezielte Isolation einzelner Bezirke, vorgezogene Sperrstunden und der Erfolg der AHA-Apelle an die Bevölkerung.

Allerdings gibt es noch etwas, was sich nahezu unbemerkt in zeitlicher Koinzidenz vollzogen hat. Die Regierung testet nicht mehr mit dem weiterhin unvalidierten PCR-Test, der zwischen einer echten, krankheitstiftenden Infektion und einer reinen Kontamination des Probanden nicht zu unterscheiden vermag. Sie ist umgestiegen auf Antigentests, seitdem sie sich vor zwei Monaten nahezu fünf Millionen Stück ins Lager gelegt hat.

Das war eine richtige Entscheidung. Damit kann man ansteckende Fälle einfacher, billiger und schneller diagnostizieren. Man kann Infizierte also auch früher isolieren“, wie Epidemiologie José Jonay Ojeda erklärt. Und: die Antigentests seien nicht so sensibel wie die PCR-Tests, unerkannt bleibende Infektionen aber Einzelfälle.

Also doch alles nur eine Testdemie?

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