Mittwoch, April 24, 2024
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Kampagne #FürMichFürUns – Mehr Orwell geht nicht!

Ein Kommentar von Dr. Matthias Burchardt, Anthropologe und Bildungsphilosoph I

Das Bundesministerium für Gesundheit setzt auch in seiner aktuellen Kampagne zum Akzeptanzmanagement in Sachen ‚Lockdown light‘ weiter auf Orwell-Kommunikation. Geschickt werden die bisher selbstverständlichen und nun untersagten Aktivitäten der Menschen aufgenommen: „Ich will wieder ins Theater.“, „Ich will wieder reisen.“, „Ich will wieder in mein Lieblingsrestaurant.“ oder „Ich will wieder tanzen.“ Doch, anstatt die Unmöglichkeit dieser Beschäftigungen in eine politische Frage nach dem (Hinter-)Sinn der Maßnahmen zu verwandeln, signalisieren die Menschen auf den Plakaten Gehorsam und Wohlverhalten: „Dafür fahr ich jetzt Kontakte runter.“ oder „Dafür denke ich jetzt an AHA.“

„Wenn ich mir brav die Zähne putze, erlaubt mir Mutti morgen vielleicht ein Bonbon.“

Auf perfide Weise verändert das Hygiene-Regime damit sein Narrativ: Man legitimiert die Einschränkungen unserer Grundrechte, den Lockdown und die Einführung der repressiven Verhaltensregeln (Maskenzwang, social distancing) nicht mehr damit, dass dadurch ein ultra-gefährliches Killervirus daran gehindert wird, alle Menschen auf der Erde zu töten, sondern nun dienen die Maßnahmen dazu, uns noch schlimmere Maßnahmen zu ersparen. Wir fürchten uns mehr davor, in Quarantäne geschickt zu werden, als davor zu erkranken. Masken schützen zwar nicht vor dem Virus, aber sie schützen vor politischer Verfolgung und den Sanktionen der Hygienedemokratie.

 Krisenzeiten sorgen für Verunsicherung und überfordern uns alle. Die Verlockung ‚starken Führungsfiguren‘ zu folgen, verspricht Sicherheit und Orientierung. Doch wir würden uns dann denselben Politikern unterwerfen, die uns mit dem Mittel der Angst regieren. Die Psychologie nennt dies ‚Identifikation mit dem Aggressor‘ oder schlichtweg: ‚Stockholm-Syndrom‘. Geiseln solidarisieren sich mit den Geiselnehmern und fürchten sich vor der Polizei, die sie befreien möchte. 

Lasst Euch gesagt sein, dass Unterwerfung und Wohlverhalten nicht zur Abwendung der Krise beitragen werden. Corona ist – über den dürftigen medizinischen Wahrheitskern hinaus – längst zu einem Herrschaftsinstrument geworden. Das Virus macht ggf. Menschen krank und kann in seltenen Fällen einen schlimmen oder sogar tödlichen Krankheitsverlauf nehmen. Es schränkt aber keine Grundrechte ein, schließt keine Restaurants und Theater, es untersagt keine Reisen oder Tanzveranstaltungen. Dies beruht auf politischen Entscheidungen, die so oder so ausfallen oder ganz unterbleiben können. Naturgesetze sind alternativlos, politisches Handeln schöpft immer aus einem breiten Spektrum von Alternativen. Insofern ist die Formulierung “Aufgrund von Corona müssen …“ verlogen und verschleiernd.


Ein aufgeklärter, demokratischer Staat darf gerade in Krisenzeiten nicht zur Manipulation durch Angst und offensichtlicher Orwell-Propaganda greifen, weil er damit den letzten Hauch von Glaubwürdigkeit und Vertrauen verspielt. Wer Argumente verweigert, setzt sich dem Verdacht aus, keine guten Argumente zu haben. Hinter den Kulissen der medial inszenierten Corona-Angst zeichnet sich bereits jetzt ein erheblicher Zivilisationsbruch ab, der uns weder eine Rückkehr in die Zeit vor der Pandemie erlauben wird, noch eine vermeintlich bessere Zukunft in Aussicht stellt. „Corona“ könnte damit zum Namen einer globalen Zäsur werden, zu einem unumkehrbaren Disruptionereignis, durch das unsere politischen Ideale, unsere tragenden, gesellschaftlichen Selbstverständlichkeiten, unser ökonomisches Wohlergehen und die kulturellen Grundorientierungen schlichtweg ausradiert werden. Firmenpleiten, Arbeitslosigkeit, Steuerausfälle, Staatsverschuldung, Überlastung der Sozialsysteme, Zusammenbruch der Gastronomie, der Tourismusbranche und des Kultur- und Veranstaltungssektors könnten dazu führen, dass das Theater und das Lieblingsrestaurant geschlossen bleiben, obwohl alle brav Abstand gehalten und Masken getragen haben. 

Wir wollen wieder ein freies, menschliches Leben führen. Deshalb gehen wir gemeinsam auf die Straße und streiten friedlich für die Demokratie.

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