Donnerstag, März 28, 2024
LänderberichteNeue Studie der US-Marines: Selbst massivster Lockdown verhindert keine Virusausbreitung

Neue Studie der US-Marines: Selbst massivster Lockdown verhindert keine Virusausbreitung

Eine von der Icahn School of Medicine am Berg Sinai zusammen mit dem Naval Medical Research Center durchgeführte Studie, die am 11. November 2020 im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, kommt zur Erkenntnis, dass sogar extremste Abschottung und Isolierung die Ausbreitung von SARS-CoV-2 nicht verhindert.

Im Mai 2020 wurde die Studie CHARM = COVID-19 Health Action Response for Marines mit 3.143 neuen Rekruten der Marineinfanterie aufgesetzt. 1847 Freiwillige wurden 14 Tage lang extremer Quarantäne und wöchentliche Testung mit qPCR-Tests und Blutproben zur Bestimmung von IgG-Antikörper ausgesetzt. Die Freiwilligen wurden am Tag der Einschreibung (Tag 0) bzw. an Tag 7 und/oder 14 getestet. Die Test-Positiven wurden von ihren Mitbewohnern getrennt und in Isolation verbracht. Eine Kontrollgruppe von 1554 neuen Rekruten wurde lediglich an Tag 14 getestet. Sie unterlag keinen Kontaktbeschränkungen.

Die Studienteilnehmer trugen permanent zweilagige Stoffmasken, außer beim Schlafen oder Essen; sie hielten mindestens zwei Meter Abstand voneinander; sie durften den Campus nicht verlassen; zur Vermeidung von Schmierinfektionen erhielten sie keinen Zugang zu persönlicher Elektronik und anderen persönlichen Gegenständen; routinemäßiges Händewaschen war Pflicht. Sie schliefen in Zimmern mit Doppelbelegung und Waschbecken, aßen in gemeinsamen Essräumen und benutzten gemeinsame Badezimmer. Alle Rekruten reinigten ihre Zimmer täglich, desinfizierten die Toiletten nach jedem Gebrauch mit Bleichwischtüchern und aßen vorbereitete Mahlzeiten in einem Speisesaal, der nach dem Essen jedes Zuges mit Bleichmittel gereinigt wurde. Die meisten Unterweisungen und Übungen wurden im Freien durchgeführt. Alle Bewegungen der Rekruten wurden beaufsichtigt, für die Laufwege in den Gebäuden wurde ein „Einbahnstraßensystem“ implementiert, so dass möglichst wenig Kontakt zwischen den Personen stattfanden. Alle Rekruten durchliefen unabhängig von ihrer Teilnahme an der Studie ein tägliches Temperatur- und Symptomscreening. Sechs Ausbilder, die jedem Zug zugeteilt waren, arbeiteten in 8-Stunden-Schichten und setzten die Quarantänemaßnahmen durch. Wenn die Rekruten irgendwelche Anzeichen oder Symptome meldeten, die mit Covid-19 übereinstimmten, meldeten sie sich krank, unterzogen sich einem qPCR-Schnelltest auf SARS-CoV-2 und wurde bis zum Vorliegen der Testergebnisse isoliert.

Die Ausbilder waren ebenfalls auf den Campus beschränkt, mussten Masken tragen, erhielten vorbereitete Mahlzeiten und unterzogen sich täglichen Temperaturkontrollen und einem Symptomscreening. Ausbilder, die einem Zug zugeteilt wurden, in dem ein positiver Fall diagnostiziert wurde, unterzog man einem qPCR-Schnelltest auf SARS-CoV-2, und wenn das Ergebnis positiv war, wurde der Ausbilder vom Dienst suspendiert. Rekruten und Ausbildern war es untersagt, mit dem Hilfspersonal auf dem Campus zu interagieren, z.B. mit dem Hausmeister- und Verpflegungspersonal. Nachdem jede Klasse die Quarantäne abgeschlossen hatte, wurden die Bäder, Duschen, Schlafzimmer und Flure in den Schlafsälen einer Tiefenreinigung mit Bleichmitteln unterzogen, und der Schlafsaal blieb mindestens 72 Stunden lang unbewohnt, bevor er wieder bezogen wurde.

Das erstaunliche Ergebnis: Das Virus breitete sich trotz all der Massnahmen und obgleich 90 Prozent der positiv getesteten Personen keine Symptome aufwiesen, trotzdem noch aus. Zum Ende der Studienzeit waren 2,8 Prozent positiv auf Corona getestet worden gegenüber 0,9 Prozent zu Beginn. Während der gesamten Studienzeit zeigte lediglich fünf Personen von den kumulativ 51 positiv getesteten Freiwilligen Symptome.

Die Wissenschaftler: „Unsere Studie zeigte, dass in einer Gruppe von überwiegend jungen männlichen Militärrekruten etwa 2% während einer zweiwöchigen, streng erzwungenen Quarantäne positiv für SARS-CoV-2 wurden.“

Die Kontrollgruppe wurde nicht im gleichen Rhythmus getestet wie bei die Studienteilnehmer, lediglich an Tag 14 wurde eine Testung durchgeführt. Dort fielen 16 Ergebnisse positiv aus, was einer Quote von 1,7 Prozent entspricht. Insgesamt schnitt die uneingeschränkte Kontrollgruppe mit diesen 1,7 Prozent positiven Testergebnissen besser ab als die Studienteilnehmer mit 2,8 Prozent. Die extreme Durchsetzung der nicht-pharmakologischen Interventionen sowie häufigere Tests und Isolierung hatten damit keinerlei positiven Effekt auf die Testungergebenisse.

Anmerkung der Redaktion: PCR-Tests, die nicht durch Virenanzucht bestätigt werden, können falsch-positive Ergebnisse zeitigen. Die falsch-positiv Rate hat sich im Rahmen des INSTAND Ringversuchs der Deutschen Akkreditierungstelle als zwischen 1,4% und 7,6% liegend herausgestellt. Die Ergebnisse der vorstehend zitierten Studie müssen daher vorsichtig bewertet werden. Es ist möglich, dass sich der Anstieg der positiven Testergebnisse als Test-Artefakt darstellt. Allerdings zeigt die Tatsache, dass das Ergebnis der Kontrollgruppe auch nach 14 Tagen nur ein geringfügig-positives Ergebnis erbracht hat, dass eine Nicht-Isolation offenbar kein Treiber der Virusausbreitung ist. Angesichts diesen Umstandes erscheinen die persönlichen Opfer der Studienteilnehmer durch Isolation etc. überproportioniert.

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